LKW-Übung der FF Meilersdrof
Am 20.07.2017 fand bei der Feuerwehr Meilersdorf eine Übung zum Thema „LKW-Unfall“ statt. Annahme war ein LKW-Unfall bei dem das Fahrzeug gekippt und auf der Fahrerseite liegen geblieben war. Als zusätzliche Schwierigkeit war der LKW gegen eine Betonwand gerutscht, wodurch eine Rettung über die Windschutzscheibe nicht möglich war.
Bei der Ersterkundung stellte der Einsatzleiter fest, dass sich eine verletzte Person im LKW befand. Sie war ansprechbar, konnte sich aber nicht befreien. Austretende Flüssigkeiten wurden keine entdeckt.
Zur Rettung der verletzten Person gab es verschieden Möglichkeiten:
- Rettung nach oben über die Beifahrertür
- Rettung durch die Rückwand der Kabine
- Rettung durch die Dachluke
Um den Verletzten zu betreuen, stieg ein Kameraden der FF Meilersdorf durch die zersprungene Dachluke ein. Neben der Betreuung der Person und einem Einschätzen der Schwere der Verletzungen, unterstützte der Kamerad von innen bei der Entscheidung der Rettungsvariante.
Da die Person ansprechbar war und durch den LKW keine weiteren Gefahren zu erwarten waren, musste der Verletze nicht durch eine Crashrettung befreit werden. Wäre eine schnelle Rettung erforderlich gewesen, wäre eine Rettung über die obenliegende Beifahrertür durchgeführt worden.
Bei einem genaueren Betrachten der Kabinenrückwand wurden einige massive Streben entdeckt. Da die Kabine auf der Seite lag, hätte die Öffnung zur Rettung sehr breit sein müssen und all diese Streben hätten durchtrennen werden müssen. Deswegen entschied man sich für eine Vergrößerung der Dachluke. Der Kamerad im Inneren schützte den Verletzten mittels Decke vor Splittern und Scherben. Mit der hydraulischen Rettungsschere und dem Spreitzer wurde die Dachluke vergrößert. Anschließend wurde der Patient mittels Schaufeltrage durch die Öffnung gerettet.
Nachdem die Rettung erfolgt und somit das Übungsziel erreicht war, versuchten die teilnehmenden Mitglieder noch, die Öffnung der Kabine mittels Trennschleifer zu erweitern. Fazit des Versuches: Ein Zugang in die Kabine konnte mit dem Trennschleifer viel schneller geschaffen werden, doch für den Patienten war es alles andere als schonend. In der Kabine war es ohrenbetäubend laut und durch den starken Funkenflug war die Person zusätzlich gefährdet. Hier wäre eine Blechsäge das perfekte Werkzeug. Ist jedoch eine schnelle Rettung erforderlich, kann mit ausreichendem Schutz des Verletzten der Trennschleifer zur schnellen Rettung sehr hilfreich sein.
Der Rettungsleitfaden von MAN ist eine sehr hilfreiche und gut beschriebene Fachschrift.
Leider war dieser Leitfaden vor der Übung den Mitgliedern noch nicht bekannt. Dennoch überschnitten sich viele der Tätigkeiten mit denen von MAN.
https://afk-stpeterau.at/index.php/organisation/news-2017/214-lkw-uebung-der-ff-meilersdrof#sigProId5811c7df4c